Wie wichtig die Orientierung für uns im Alltag ist, wird uns vor allem bewusst, wenn wir uns in einem Raum nicht auf Anhieb zu Recht finden können. In einem Krankenhaus spielt die Orientierung ebenfalls eine wichtige Rolle. Für die Kinder- und Jugendklinik in Fürth habe ich im Rahmen meiner Abschlussarbeit ein neues Leit- und Orientierungssystem entwickelt. Mit meinem Konzept verfolge ich die Ziele, sowohl auf Anhieb die richtigen Wege im Gebäude zu finden als auch gleichzeitig mit kindgerechter Gestaltung eine angenehme Wohlfühl-Atmosphäre für alle zu schaffen.

„Kompass“ ist ein Gestaltungssystem für das Erdgeschoss der Kinder- und Jugendklinik, das auf alle weiteren Stockwerke entsprechend übertragbar ist. Jedes der vier Stockwerke verkörpert ein eigenes Themengebiet mit dazu passender Farbgebung und prägnanten grafischen Elementen. Dadurch erhält jede Etage eine eigene visuelle Identität und schafft somit eine intuitive Unterscheidbarkeit der Ebenen im Gebäude. Durch die gesamte Raumsituation des Erdgeschosses zieht sich die Thematik einer Unterwasserwelt. Diese wird in der Wandgestaltung, Bodengestaltung und in der Beschilderung aufgegriffen und bildet eine optische Einheit. Zur Unterstützung der Orientierung setze ich verstärkt Piktogramme als allgemein verständliche Bildsprache ein. Dadurch können Sprachbarrieren beseitigt werden und ein schneller, intuitiver Zugang zu den medizinischen Fachbereichen wird ermöglicht. Besonders junge Patienten und Patientinnen werden durch zahlreiche Tiermotive an den Wänden und farbige Leitlinien am Boden angesprochen.